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Verband punktet mit Projekt „Holzweg“

Zwölf Schautafeln im Wald in Von der Heydt und ein pädagogisches Konzept sollen Schüler den Weg des Holzes vom Baum zum Schrank näherbringen.

Bildnachweise: HKH Saar

Wurde auch höchste Zeit, dass der Anekdote, die unter den Ausbildungsmeistern in der Schreinerlehrwerkstatt die Runde macht, etwas Konstruktives entgegengesetzt wird: „Fragt man die Schüler beim Schnupperpraktikum, welche Holzarten sie kennen, kommt nicht selten als erste Antwort „Ikea-Holz“. Was sich beim ersten Hören vielleicht noch witzig anhören mag, zeigt in Wahrheit, wie dringend nötig das Aufklärungsprojekt „Holzweg“ ist, das von der Schreinerinnung des Saarlandes initiiert und durchgeführt und vom Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz im Saarland finanziert und gefördert wird.

Die Innung organisiert unter anderem rund 220 Schreinerbetriebe im Saarland und verfolgt mit dem Projekt „Holzweg“ das Ziel, den Weg des Holzes vom Baum bis zum fertigen Schrank erfahrbar zu machen und so einen Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften zu leisten.

Oft besteht keine Vorstellung davon, welche Arbeitsschritte vom Baum im Wald bis zum Schrank im Wohnzimmer notwendig sind.

Dazu werden zwölf robuste und wetterfeste Schautafeln geschreinert, die im Wald um die Lehrwerkstatt aufgestellt werden sollen. Die Tafeln geben einen Überblick über die notwendigen Arbeitsschritte. Dazu ist der Ort der überbetrieblichen Ausbildungsstätte, der Schreinerlehrwerkstatt des Saarlandes, durch ihre Lage im Von der Heydter Wald bestens geeignet. Im Mai soll alles fertig sein.

Doch damit nicht genug. Um die Nachhaltigkeit und Ernsthaftigkeit des Projekts zu unterstreichen, hat der Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar ein pädagogisches Konzept erstellen lassen, mit dem interessierte Lehrer eine Unterrichtseinheit „Vom Baum zum Schrank“ gestalten können. Soll heißen: Vor oder nach dem Besuch im Wald und in der Schreinerlehrwerkstatt werden die Schüler umfassend im Unterricht aufgeklärt, wie und was der „Holzweg“ ist. Eine runde Sache.

Findet auch Lucie Freis-Welsch vom Referat Bildung für nachhaltige Entwicklung und Ressourceneffizienz: „Das Projekt ist meines Wissens einmalig im Saarland und ich kann mir gut vorstellen, dass es für die Schülerinnen und Schüler sehr spannend sein wird, den fertigen ‚Holzweg‘ zu besuchen.“

Die zwölf Schautafeln im Wald sind übrigens logisch nummeriert, ebenso wie das Holz seinen Weg vom Baum zum Schrank nimmt. In Schritt eins gibt es einen kurzen geschichtlichen Abriss zum Thema Forstwirtschaft. Dort steht unter anderem zu lesen: „Heute ist der Wald weitgehend Kulturland, das heißt, die Bäume im Wald haben sich nicht selbst vermehrt, sondern wurden gezielt gepflanzt. Das gilt umso mehr, als dass der Klimawandel bestimmten Baumarten mehr zusetzt als anderen und sich zum Beispiel Eichen weniger empfindlich gegenüber Trockenschäden zeigen als Fichten.“

Schautafel zwei ist dem Holzeinschlag gewidmet, in Schritt drei geht es um Abtransport, Sägewerk und Trocknung. Nur konsequent, dass Tafel vier der Vermarktung und dem Holzhandel gewidmet ist. Dort ist etwa zu erfahren, dass 2020 die Waldfläche im Saarland 85.715 Hektar oder 857 Quadratkilometer betragen hat, was 33 Prozent der Landesfläche entspricht. Die gesamte Waldfläche in Deutschland kommt auf die gleiche Prozentzahl. Schritt fünf gehört der Holzverarbeitung mit Spanplatte und Co. Zur Halbzeit, also bei Schautafel sechs und sieben, wird das Wichtigste behandelt, nämlich Schreiner und Möbelindustrie.

An dieser Stelle lohnt auch ein Blick in die Lehrervorlage „Vom Baum zum Schrank“: „Tischler und Schreiner sind zwei Bezeichnungen für einen Beruf. Ein Tischler arbeitet mit Holz. Er baut daraus Möbel, Türen, Fensterrahmen, Treppen und viele andere Dinge. Seine Werkstatt ist die Tischlerei. In Süddeutschland ist die Bezeichnung als Schreiner gebräuchlich. Daher ist seine Werkstatt eine Schreinerei. Ein Tischler stellt eher feine Gegenstände her, mit glatt polierten Oberflächen. Die gröberen Arbeiten wie etwa der Bau von Brücken oder Dachstühlen erledigen die Zimmerleute. Früher war das ein und derselbe Beruf, aber schon seit über 600 Jahren sind es zwei verschiedene Berufe. Tischler wird man durch eine Berufslehre. Sie dauert in Deutschland und Österreich drei, in der Schweiz vier Jahre. In der Regel bildet ein Tischler oder eben Schreinermeister die angehenden Tischler in seinem Betrieb aus. Daneben besuchen die Auszubildenden an einem oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule. Dort lernen sie die theoretischen Grundlagen des Berufs kennen. Hinzukommen, verteilt über neun Wochen in den drei Lehrjahren, noch die überbetriebliche berufspraktische Ausbildung in der Schreinerlehrwerkstatt. Im eigenen Ausbildungsbetrieb können die Auszubildenden dann die vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten anwenden und so den Beruf auch umfassend erlernen.“ Da bleiben keine Fragen offen.

Ab Schautafel acht gibt es Aufklärung zu den Holzarten, die in unseren Wäldern vorherrschen. Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Menschen die Mühe machen und die knappen Infos der zwölf Tafeln verinnerlichen, sodass hoffentlich nie wieder ein Schüler die Hand hebt und sich mit „Ikea-Holz“ blamieren muss…

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