In diesem Jahr, das weiter von der Corona-Pandemie geprägt sein wird, finden einige Landtagswahlen und vor allem auch die Bundestagswahl statt. Deren Ausgang wird wohl weniger davon abhängen, wer welche Versprechungen für die Zukunft macht, sondern wie er sich in der Corona-Krise geschlagen hat. Alle Umfragen deuten darauf hin, dass immer weniger Menschen und damit Wähler von den Maßnahmen der Politik überzeugt sind. Mittlerweile sehen mehr Bürger die Corona-Politik kritisch, als dass sie diese gutheißen. Die Wohnhandwerker sind bisher zwar recht gut durch die Krise gekommen, was unsere Konjunkturumfrage auch belegt, aber selbst hier mehren sich kritische Stimmen. Die einen beklagen zu viel Bürokratie bei den Hilfen, andere empfinden den Lockdown als nicht durchdacht. Und was das Impfen anbelangt, wäre es ein Anfang, wenn die Politik angesichts des offensichtlichen Versagens bei der Beschaffung der Impfstoffe eigene Versäumnisse einräumen würde. Es ist nicht zu verstehen, warum die EU die Impfstoffe möglichst günstig einkaufen wollte, statt möglichst schnell möglichst viel davon zu besorgen. Es stimmt eben nur zum Teil, dass nicht genügend Impfstoff vorhanden ist – er ist eben nur dort, wo man bereit war, mehr zu bezahlen. Es will auch nicht einleuchten, dass der deutsche Vorreiter bei der Impfstoffentwicklung massiv mit deutschen Steuermitteln gesponsert wurde, Deutschland selbst aber im Vergleich mit anderen europäischen Ländern beim Impfen hinterherhinkt. Es hat dann etwas von Alibi, wenn Deutschland schließlich zum Stückpreis von 2.000 Euro für 400 Millionen Euro (!) ein Antivirenmittel kauft, das nicht ansatzweise zugelassen ist, während man vorher auf die Zulassung des wesentlich günstigeren Impfstoffes wartete. Wenn das Impfen das berühmte Licht am Ende des Tunnels ist, dann hat die Politik einen Bummelzug gewählt!
Herzlichst, Ihr Michael Peter, Verbandsgeschäftsführer