Haas führte aus, dass Zusammenarbeit im Handwerk in Netzwerken verschiedener Art immer wichtiger werde. Eines der wichtigsten Netzwerke sei dabei die Innung und in diesem Zusammenhang der regelmäßige Austausch beim gemeinsamen Stammtisch. Haas beklagte das Übermaß an Bürokratie und Forderungen von Kunden nach 110 %-Leistung. „Unsere Arbeiten sind alles Prototypen, die ganz individuell für jeden unserer Kunden gedacht, gefertigt und montiert werden und keine austauschbare industrielle Massenproduktion. Oft ist es so: Wenn es ans Bezahlen geht, ist auf einmal alles anders als im Vorfeld abgeklärt. Es wird immer schwieriger, einen Auftrag wasserdicht zu machen und die Mitarbeiter auf die guten und verwöhnten Kunden einzustellen.“ Insoweit machte sich Haas auch Gedanken über die Entlohnung der Mitarbeiter: „Wenn schon für angelernte Tätigkeiten wie beim Sicherheitspersonal auf Flughäfen 20 € als Stundenlohn in den Raum gestellt werden, wird es für uns im Handwerk sicher immer schwieriger Mitarbeiter zu finden, die all die komplexen Aufgaben in der Produktion und im Umgang mit Kunden meistern.“ Hier müssten intelligente Lösungen angedacht werden, sowohl was die Vergütung selbst anbelangt, wie auch weitere Anreize.
MdL Schäfer forderte in seinem Grußwort fairen Wettbewerb für das Handwerk, etwa am Beispiel eines Barber Shops in Saarlouis, der noch um 22:15 Uhr geöffnet hat und sich im wahrsten Sinn des Wortes nicht um den Ladenschluss schert. „Hier fragt man sich oftmals, warum das Ordnungsamt nicht von selbst einschreitet.“ Im Rahmen der weiteren Diskussion zeigte sich Schäfer auch bereit, beim Landratsamt Saarlouis nach zuhören, warum es laut übereinstimmender Darstellung vieler Bestatter im Innungsbezirk zu lange dauert, bis Anträge für Sozialbestattungen bearbeitet sind.
Zum neuen Stellvertreter von Haas wurde Bernhard Gasper aus Losheim gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Florian Jost, Stefan Thielen und Andreas Heisel, alle drei verantwortlich für das Lehrlingswesen, sowie als Beisitzer Uwe Lorscheider und Sandra Silvanus.