Im Rahmen eines Neujahrsempfangs wurde gewählt, Rückschau gehalten und Perspektiven für die kommenden Monate aufgezeigt. Rückblickend zeigte Johänntgen die verschiedenen Aktivitäten von Verband und Innung auf. Die Mitgliederzahl der Bezirksinnung Neunkirchen-St. Wendel ist konstant geblieben. „Wir sehen sehr beruhigt in die Zukunft, denn das Handwerk hat immer noch einen „goldenen Boden“, betonte der Bezirksobermeister und verwies auf die anhaltend gute Auftragslage der Innungsbetriebe. „Bei uns stehen nicht Konzerninteressen obenan, sondern das Angebot einer soliden und qualitätsbewussten handwerklichen Arbeit für bezahlbares Geld und die Zufriedenheit der Kunden“, hob Johänntgen hevor.
Innungs-Geschäftsführer Michael Peter erläuterte den Gästen die bereits realisierten und auch geplanten investiven Maßnahmen in der überbetrieblichen Lehrwerkstatt in Von der Heydt auf. Umgesetzt wurden bereits die Investitionen im Bereich der Digitalisierung.
Da der ursprünglich angesagte Referent Roland Theis, Staatssekretär für Justiz und Europaangelegenheiten des Saarlandes, aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, übernahm die Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung und Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im saarländischen Landtag, MdL Sarah Gillen, dessen Part. Sie informierte die Gäste über die aktuellen politischen Ereignisse. „In Europa wurden Regeln erlassen, bei denen scheinbar niemand der im Verfahren Beteiligten sich jemals ehrenamtlich oder unternehmerisch betätigt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, dass durchaus gute Absichten in ihrer Umsetzung dermaßen an Realität und Praktikabilität vorbei gehen“, kritisierte die Landtagsabgeordnete die Bürokratiemonster wie Datenschutzgrundverordnung oder auch die Dieselfahrverbote. „Dabei werden mit der Verteufelung des Diesels gerade im Saarland Arbeitsplätze vernichtet“, sagte Gillen. Sie zeigte einige Handlungsoptionen auf, die für das Handwerk von Vorteil wären: die Fortführung der energetischen Sanierung von Häusern, der Ausbau des Nahwärmenetzes, die Nachrüstung von Photovoltaikanlagen und die Verbesserung des ÖPNV.
Zum Thema Digitalisierung vertrat sie die Meinung, dass die Verwaltungen in vielen Bereichen dem Mittelstand hinterher hinken. So wurden bestimmte Verfahren nicht an die technischen Weiterentwicklungen angepasst. Als Beispiel nannte Gillen den digitalen Bauantrag, für den einerseits eine einheitliche Software angeschafft werden muss, andererseits aber auch Verfahren ermöglicht werden müssen, bei denen Bebauungspläne, Geh- und Wegerechte oder auch Hochwasserschutzgebiete digital eingesehen und daran angepasste Bauanträge digital beantragt werden können. Bezüglich der anstehenden Baumaßnahmen in Von der Heydt versprach die Landtagsabgeordnete als Ausschussvorsitzende die Aufmerksamkeit auf das Ausbildungszentrum zu erhöhen.