In den ersten sechs Monaten 2022 hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) laut IG Bau 9.251 Ermittlungsverfahren im Bauhaupt- und Baunebengewerbe eingeleitet. Das sind rund ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum (7430). Im ersten Halbjahr hätten gut 11 Prozent der Ermittlungsverfahren im Bereich illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf Baustellen betroffen, so die IG BAU. Die ermittelte Schadenssumme liege hier bei rund 161 Millionen Euro. Gerade weil es in der Branche keinen Branchen-Mindestlohn und zu wenig Schwarzarbeit-Kontrollen gebe, gerieten Arbeitgeber, die sich an den Bau-Tarifvertrag halten, unter Druck. Die IG Bau fordert eine stärkere Präsenz des Zolls auf Baustellen. Zudem sollten auffällig gewordene Firmen von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden.